Sprache + Kultur + Emotion = Transkreation

Sprache + Kultur + Emotion = Transkreation

Bei der Transkreation (englisch: transcreation, ein Kunstwort aus tranlsation + creation) wird eine Botschaft in einer anderen Sprache neu gestaltet. So berücksichtigen erfolgreich übertragene Slogans und Marketingtexte – ob schriftlich oder visuell – Aspekte wie kulturelle und sprachliche Eigenheiten, Redewendungen und Humor, und wecken in der Zielsprache eine entsprechend starke emotionale Reaktion.

Die Übersetzung eines Markennamens oder eines Slogans mag einfach erscheinen, aber es gibt viele Beispiele, die zeigen, wie schief das gehen kann. Um nur eines zu nennen: Der KFC-Slogan »finger lickin‘ good« wurde bei der Einführung in China mit »iss dir die Finger ab« übersetzt.

Was unterscheidet eine Übersetzung von einer Transkreation?

Eine gute Übersetzung kann kreativ sein und einen Text liefern, der kulturell und sprachlich angemessen ist. Was also unterscheidet eine Transkreation von einer Übersetzung? Bei der Transkreation wird die Ausgangsbotschaft so umgewandelt, dass sie eine Zielgruppe einer anderen Kultur auf einer emotionalen Ebene anspricht. Dies erfordert ein tiefes Verständnis für die Emotionen, Bedürfnisse und den kulturellen Hintergrund des Zielpublikums. Transcreation stellt eine Herausforderung an die Kreativität und die Fähigkeit dar, Slogans und Inhalte auf eine bestimmte Zielgruppe zuzuschneiden. Das Ziel ist es, die Botschaft so zu gestalten, dass sie bei der Zielgruppe ankommt und eine starke emotionale Reaktion hervorruft.

BMWs »The Ultimate Driving Machine«, ein speziell für den US-Markt kreierter Slogan, ist das perfekte Beispiel. Das deutsche Original lautete »Freude am Fahren«, aber BMW wollte die Attraktivität der Marke bei den amerikanischen Verbrauchern erhöhen und führte einen der berühmtesten und erfolgreichsten Slogans aller Zeiten ein. In China ist die Marke BMW allerdings als als bǎo mǎ (kostbares Pferd) bekannt.

Und was ist der Unterschied zwischen Lokalisierung und Transkreation?

Bei der Lokalisierung werden die Inhalte an die sprachlichen, kulturellen und technischen Anforderungen einer bestimmten Region oder eines bestimmten Zielpublikums angepasst. Der Inhalt wird in einer relevanten, verständlichen und kulturell angemessenen Weise präsentiert, aber nicht neu gestaltet. Eine Transkreation hingegen zielt darauf ab, Inhalte neu zu gestalten, um eine emotionale Reaktion zu erzeugen, ohne dabei die ursprüngliche Botschaft zu verfälschen.

Transkreation ist der richtige Weg, wenn es darum geht, eine Botschaft zu vermitteln und eine emotionale Verbindung herzustellen. Lokalisierung ist jedoch die geeignete Lösung, wenn es darum geht, Produkte oder Inhalte an einen regionalen Markt anzupassen und sicherzustellen, dass sie alle örtlichen Anforderungen erfüllen.

Wann sollten Sie eine Transkreation in Betracht ziehen?

Sie sollten die Möglichkeit der Transkreation in Erwägung ziehen, wenn die Inhalte mehr als nur informieren sollen. Eine Transkreation kann die optimale Lösung sein, wenn Sie eine emotionale Verbindung herstellen wollen und wenn der kulturelle Kontext für die effektive Vermittlung einer Botschaft entscheidend ist.

Eine Transkreation ist unerlässlich wenn China der Zielmarkt ist. Namen sind dort sehr bedeutsam und Worte können stark emotional beladen sein und unerwartete Assoziationen hervorrufen. Eine gute Transkreation geht über die wort-wörtliche Bedeutung hinaus, vermeidet Fettnäpfchen, und berücksichtigt kulturelle und traditionelle Besonderheiten. Das Ergebnis ist eine Botschaft, die dem kulturellen Empfinden entspricht.

Einige westliche Unternehmen haben dank Transkreation große Erfolge bei der Einführung ihrer Marken und Marketingkampagnen erzielt. Um einige Beispiele zu nennen:

Microsoft hat darauf verzichtet »Bing« zu verwenden, weil es auf Chinesisch Virus, Krankheit oder Defekt bedeuten kann und daher negativ besetzt ist. Stattdessen heißt die Suchmaschine »bì yìng«, was so viel bedeutet wie »Antworten geben auf alles, was gefragt wird«.

Ikea heißt auf Chinesisch »yí jiā«, was in etwa »geeignetes Zuhause für die Familie« bedeutet, was sehr positiv ist, da die Familie in der chinesischen Kultur einen sehr hohen Stellenwert hat.

Nach einem schlechten Start führte Coca-Cola einen erfolgreichen und ähnlich klingenden Markennamen ein (kě kǒu kě lè), der in etwa »Glück im Mund« oder »leckerer Spaß« bedeutet, was dem Geist der Marke entspricht.

FAZIT

Transkreation ist der Prozess der kreativen Übertragung von Inhalten von einer Sprache oder Kultur in eine andere. Sie ist entscheidend, wenn Marketing und Werbung weltweit oder in Ländern mit unterschiedlichen Sprachen und kulturellen Hintergründen erfolgreich eingesetzt werden soll.

 

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Übersetzung und Lokalisierung sind zwei Begriffe, die häufig synonym verwendet werden. Auch wenn sie austauschbar erscheinen, gibt es doch erhebliche Unterschiede.

Übersetzung vs. Lokalisierung

Die Übersetzung

Eine Übersetzung ist die Übertragung eines Textes von einer Sprache in eine andere, wobei die Bedeutung, der Stil und Ton des ursprünglichen Inhalts erhalten bleiben. Ziel der Überstzung ist es, die Inhalte des Ausgangstextes einer anderssprachigen Zielgruppe korrekt und wirksam zu vermitteln.

Übersetzer müssen also über ausgezeichnete Kenntnisse sowohl der Ausgangs- als auch der Zielsprache verfügen, um die Feinheiten und kulturelle Assoziationen im Text zu verstehen. Im Idealfall fällt es gar nicht auf, dass der übersetzte Text in einer anderen Sprache verfasst wurde.

Eine professionelle Übersetzung ist viel mehr als nur eine wortwörtliche Übertragung, was auf Muttersprachler oft befremdlich und seltsam wirken kann, manchmal sogar völlig unverständlich ist. Dafür gibt es viele Beispiele: z.B. die deutsche Sicherheitsfirma, die sich BE SURE nennt – obwohl BE SAFE korrekt gewesen wäre; oder der Slogan der Stadt Düsseldorf: Live close, Feel free (Nähe trifft Freiheit).

Die Lokalisierung

Bei der Lokalisierung geht es darum Inhalte, Produkte und Dienstleistungen für eine bestimmte Region attraktiv zu machen. Es ist die Anpassung an den kulturellen und sprachlichen Kontext des Zielmarktes, der sich von dem ursprünglichen Markt, für den das Produkt oder die Dienstleistung entwickelt wurde, unterscheidet.

Die Sprachlokalisierung geht über die Übersetzung hinaus und umfasst eine Vielzahl anderer Aspekte. Tonalität, Wortwahl, idiomatische Ausdrücke, kultureller Kontext, Währungssymbole, Zahlen- und Datumsformate und viele andere Faktoren, stellen sicher, dass sich ein Produkt oder eine Dienstleistung in die Landschaft des Zielmarktes optimal einfügt und dort »funktioniert«.

Das Brettspiel Trivial Pursuit ist ein gutes Beispiel einer erfolgreichen Lokalisierung. Um es international zugänglich zu machen, musste das Spiel an die verschiedenen Sprachen und Kulturen angepasst werden. Dabei wurden die Fragen und Antworten nicht einfach nur übersetzt, sondern zum Teil komplett verändert, um das Spiel der kulturellen Landschaft der jeweiligen Länder zugänglich zu machen. Auch das Design und Layout wurden angepasst, da Farben und Symbole, je nach kulturellem Hintergrund, unterschiedliche Bedeutungen hatten.

Die Übersetzung als Teil der Lokalisierung

Die Lokalisierung erfordert häufig die Übersetzung des Inhalts, umfasst aber auch eine Reihe weiterer Aufgaben. Um Zielgruppen erfolgreich anzusprechen, sind oftmals auch die Anpassung von visuellen und akustischen Inhalten, Benutzeroberflächen und Marketingstrategien erforderlich.

Während die Übersetzung ein Verständnis der kulturellen Besonderheiten sowohl der Ausgangs- als auch der Zielsprache voraussetzt, erfordert die Lokalisierung also ein noch tiefergehendes Verständnis der Zielgruppe, deren Kultur, Werte, Lebensweisen, Lese- und Nutzungsgewohnheiten.

FAZIT

Auch wenn Übersetzung und Lokalisierung auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, handelt es sich doch um zwei unterschiedliche Aufgaben. Bei einer Übersetzung liegt der Schwerpunkt auf der sprachlichen Genauigkeit und der inhaltlich korrekten Wiedergabe des Ausgangstextes. Bei der Lokalisierung geht es darum, Inhalte an die kulturellen Gegebenheiten und sprachlichen Gepflogenheiten eines Zielmarktes anzupassen, um das Produkt, die Dienstleistung, oder die Marketingstrategie erfolgreich zu platzieren.

 

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Warum Sie sich auf Über­setz­ungen durch Künstliche Intelligenz nicht verlassen sollten

Warum Sie sich auf Über­setz­ungen durch Künstliche Intelligenz nicht verlassen sollten

Übersetzungen mittels künstlicher Intelligenz (KI) kommen immer häufiger zum Einsatz, insbesondere in der Geschäfts­kommunikation und im Bereich der digitalen Kommunikation. Obwohl KI-basierte Übersetzungen vielver­sprech­end sind, gibt es gute Gründe, weshalb sie nicht immer die beste Option sind.

Zunächst einmal gilt es zu verstehen, dass Sprache nicht nur aus Wörtern besteht. Es gibt zahlreiche kulturelle Nuancen und Kontexte, die in eine Sprache eingebettet sind, die eine maschinelle Übersetzung oft nicht erkennen kann. Ironie, Dialekte, Wortspiele, Redewendungen und kulturelle Bezüge sind nur einige Beispiele dafür, was bei einer maschinellen Übersetzung verloren gehen kann.

Selbst wenn KI-Übersetzungen grammatikalisch korrekt sind, können sie den Sinn und Kontext eines Textes verfälschen und möglicherweise sogar zu Missver­ständ­nissen führen.

Ein weiteres Problem bei KI-Übersetzungen ist die mangelnde menschliche Note. Menschliche Übersetzer haben die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen und die beabsichtigte Bedeutung hinter einem Text erkennen zu können. Eine ÜbersetzerIn kann erkennen, ob ein Text emotional oder sachlich ist, humorvoll oder ernst, und ob die Übersetzung entsprechend angepasst werden muss. KI-Übersetzungen hingegen bleiben oft emotionslos und unpersönlich und können daher nicht nur unpassend sein, sondern im schlimmsten Fall sogar beleidigend wirken.

Es kommt nur das raus, was auch drin steckt.

Darüber hinaus ist die Qualität einer KI-Übersetzung stark abhängig von der Qualität der Daten, auf der sie basiert. Wenn die KI-Übersetzung auf unzureichenden, ungenauen oder falschen Daten basiert, wird die Übersetzung ebenfalls nur unzureichend, ungenau oder falsch sein. Dies kann insbesondere dann zu einem Problem werden, wenn es um seltene oder spezielle Fachbegriffe geht, die möglicherweise nicht in den Datenbanken enthalten sind, auf die KI-Übersetzungen normalerweise zugreifen. Je spezifischer ein Thema ist, desto schwieriger wird es für die KI sein, einen Text korrekt zu übersetzen.

Der Mensch kann verstehen, Übersetzungs-Software nicht.

KI-Übersetzungen können zwar schnell und kostengünstig sein, werden aber meist nicht die Qualität und Genauigkeit einer menschlichen Übersetzung erreichen. Insbesondere wenn es um wichtige Geschäfts- oder Marketingtexte geht, ist es ratsam, auf menschliche Übersetzer zurückzugreifen, um sicherzustellen, dass Texte in der gewünschten Weise verstanden werden und keine Missverständnisse auftreten.

Ein gutes Beispiel dafür, warum Übersetzungen durch Menschen meist genauer oder besser sind als die der künstlichen Intelligenz, ist die Unterscheidung zwischen homophonen Wörtern. Homophone sind Wörter, die gleich ausgesprochen werden, aber unterschiedliche Bedeutungen haben, wie zum Beispiel »to«, »too« und »two« im Englischen oder »das« und »dass« im Deutschen.

Ein menschlicher Übersetzer kann den Kontext eines Satzes analysieren und entscheiden, welches der homophonen Wörter korrekt ist bzw. am besten in den Kontext passt. Ein Übersetzungs-KI hingegen ist darauf angewiesen, dass die richtige Schreibweise des Wortes im Kontext des Satzes in den Datenbanken enthalten ist. Wenn das nicht der Fall ist, wird das falsche Wort übersetzt und der Sinn des Satzes geht verloren.

Ein weiteres Beispiel ist die Übersetzung von Idiomen oder Redewendungen (Haare auf den Zähnen haben. / Viele Köche verderben den Brei. / Reden wie ein Wasserfall.). Diese sind oft kulturell spezifisch und schwer zu übersetzen, da sie wörtlich genommen keinen Sinn ergeben. Ein menschlicher Übersetzer kann den Sinn hinter der Redewendung erkennen und eine passende Übersetzung finden. Ein Übersetzungs-KI hingegen wird die Redewendung wortwörtlich übersetzen und somit den Sinn mit großer Wahrscheinlichkeit verfälschen.

 

FAZIT

Während Übersetzungs-KI auf vorgegebene Datenbanken angewiesen ist, sind menschliche Übersetzer in der Lage, die Feinheiten von Sprache zu verstehen und zu interpretieren. Eine auf KI basierte Übersetzung ist sicherlich schneller und somit  kostengünstiger, aber sie kann (noch) nicht die hohe Qualität einer vom Menschen erzeugten Übersetzung liefern. Deshalb ist es unabdingbar, durch KI erzeugte Texte im Nachgang einer Überstzung aufmerksam zu lesen, zu prüfen und zu korrigieren. Nur so können gegebenenfalls folgenreiche Fehler vermieden werden.

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